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Der Barockgarten

Französischer Barockgarten, aber nicht nur…

Französischer Barockgarten, aber nicht nur…

Wer auf dem öffentlichen Wanderweg zum Schloss Wartenfels spaziert, wird linker Hand vom ehemaligen Alpinum (spezieller Steingarten mit Schwerpunkt auf Alpenflora und Pflanzen) in Empfang genommen. Vor 100 Jahren hatten viele herrschaftliche Gärten ein Alpinum. Darin wurden Alpenpflanzen gesammelt, die von Reisen in die Berge mit nach Hause gebracht wurden. Zu dieser Zeit war ein Alpinum eine Art Statussymbol und zeugte von den Reisetätigkeiten der Herrschaften. Heute ist es ein Blumengarten mit diversen mehrjährigen Stauden. Im Sommer kommen noch mehrere hundert Sommerpflanzen dazu. Sie verwandeln den Blumengarten, in Verbindung mit der prächtigen Wildblumenwiese oberhalb, in ein harmonisches Blütenmeer.

Rechter Hand befindet sich das „Gärtnerhaus“ und die Gärtnerei mit der Kastenanlage. Das Gärtnerhaus wird von der Gärtnerfamilie jeweils saisongerecht geschmückt und dekoriert.

In der Gärtnerei werden ca. 10’000 Saisonpflanzen gesät, pikiert und kultiviert, welche für die saisonalen Bepflanzungen verwendet werden. Im Winter werden im Treibhaus ca. 50 mediterrane Pflanzen überwintert, die im Sommer an verschiedenen Orten die Schlossanlage verschönern.

Oberhalb des Treibhauses befindet sich ein kleiner Rosengarten, aus dem im Sommer Rosen für Schlossdekorationen geschnitten werden.

Unterhalb der Mauer wirkt die Schlossgärtnerfamilie. Dort werden Schnittblumen für Dekorationen und verschiedenes Gemüse für den Eigengebrauch angebaut. Zusätzlich werden noch Pflanzen für die Stiftung ProSpecieRara kultiviert. Im Rahmen des Sortenerhaltungs-Programms werden Samen gewonnen.

Wer zu Öffnungszeiten das Schloss besucht, gelangt zuerst in den „Fuchsienhof“. Vor 100 Jahren war es das Reich des Pächters, der in den Ställen Kühe, Pferde und Schweine gehalten hatte. In der neueren Zeit wird der Hof liebevoll mit verschiedenen Sommerpflanzen und saisonalem Schmuck verschönert.

Nach dem schwarzen Holztor gelangt man in den Schlosshof, welcher in der Sommersaison im mediterranen Flair erstrahlt. Neben Citrus-Pflanzen, Solanum und Oleandern verschönern viele Sommerpflanzen den Schlosshof.

Unterhalb der Schlossmauer liegt das Herzstück des Schlossparks, die barocke Gartenanlage. Sie ist mit vielen dafür typischen, streng geometrischen Dauerelementen versehen. Bei den Laubengängen versprühen Hortensien und Kletterrosen ihre Pracht. Die Buchskugeln, Pyramiden und Einfassungen werden im Juni in aufwändiger Kleinarbeit fachgerecht geschnitten. Im hinteren Teil des Barockgartens befindet sich die formgeschnittene Hainbuchenallee. Dieser Alle wird ein stolzes Alter nachgewiesen. Die Hainbuchenallee, welche heute zu den bestdatierten Alleen in der Schweiz zählt, wurde vermutlich 1749 angelegt! In Fachkreisen gilt sie als die älteste, gepflegte Kastenallee Europas. Damit verfügt das Schloss Wartenfels über eine Attraktion der Superlative, was in der Öffentlichkeit bislang kaum wahrgenommen wurde. Die ungefähr 275jährige kastenförmige Hainbuchen­ Allee im Parterre ist in Europa einzigartig.

„Es scheint eine Art Zauber
über dem Schlossgarten zu liegen.“

Sechs Schlossgärtnerfamilien haben während vielen Jahren auf Schloss Wartenfels gewirkt.

– Familie Steinbeisser     46 Jahre
– Familie Zimmermann     3 Jahre
– Familie Kilchenmann   33 Jahre
– Familie Haefeli            10 Jahre
– Familie Baumann         7 Jahre
– Familie Bernhard          2014 – heute

Seit 2014 setzt die Familie Bernhard die Schlossgärtnerfamilien Tradition fort und bewohnt das „Gärtnerhaus“. Sie sind für die Pflege des weitläufigen Schlossareals zuständig. Die vielseitigen Aufgaben beinhalten auch den Unterhalt der Gebäude und die Unterstützung der externen Handwerker und Experten. In der Saison, von Anfang Mai bis Ende Oktober, begleiten und organisieren sie diverse Privat-, Geschäfts- oder Anlässe der Stiftung Schloss Wartenfels. Bei den Anlässen dürfen die Schlosswarte auch auf tatkräftige Unterstützung des „Verein Freunde Schloss Wartenfels“ zählen.