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Breakfastmeeting

Anlass im Schloss Wartenfels: «Schluck für Schluck zum Ziel» als Motto – was macht eine gute Unternehmenskultur aus?

Am frühen Morgen des 4. Juni fand im Schloss Wartenfels ob Lostorf ein Breakfastmeeting der Wirtschaftsförderung Region Olten statt. Zwei prominente Redner referierten, gefolgt von einer Podiumsdiskussion.

Wie halte ich meine Mitarbeitenden bei Laune? Diesem für eine gute Unternehmenskultur entscheidenden Leitmotiv gingen beim jüngsten Breakfastmeeting der Wirtschaftsförderung Region Olten zu früher Morgenstunde im grossen Saal des Schlosses Wartenfels in Lostorf zwei prominente Referenten auf den Grund.

Laut Ruedi Nützi, Dozent für Leadership und Kommunikation an der Fachhochschule Nordwestschweiz, sollten es Firmen mit Verwöhngoodies wie Liegesofa, Pingpongtisch oder Töggelikasten nicht übertreiben. «Viel wichtiger ist es, regelmässig mit den Mitarbeitenden zu reden und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.»

«Unterirdische Chefs»
Der Autor des im vergangenen Jahr erschienenen Buchs «Wo wir gerne arbeiten – starke Unternehmenskultur, erfolgreiche KMU» betonte, dass es produktive und giftige Energien gibt. «Das Betriebsklima wird primär von Vorgesetzten gemacht – und ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung sagen: Viele Firmen haben unterirdische Chefs, die mit den Leuten umgehen wie vor 100 Jahren auf dem Kasernenhof. Deshalb erachte ich es als wichtig, in gute Vorgesetzte zu investieren.»

Für Ruedi Nützi machen drei Faktoren eine gute Unternehmenskultur aus. Erstens: Fokus Arbeit – Konzentration auf das, was man gerne macht. Zweitens: Wertschätzung – aufzeigen, dass die Arbeit direkte Wirkung auf die Firma und die Kunden hat. Drittens: Rahmen – Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen und fördern.

Grosse Rekrutierungsprobleme
Da «sein» Unternehmen 2021 von der «Handelszeitung» und von «Le Temps» zum besten Arbeitgeber der Schweiz erkürt worden war, hatte Markus Krienbühl bei seinen Ausführungen zur Unternehmenskultur zwar leichtes Spiel. Doch gemäss dem Leiter People Culture der Rivella Group stehen angesichts der vielen in Pension gehenden Babyboomer und des akuten Fachkräftemangels auch Firmen mit einem hervorragenden Ruf vor grossen Rekrutierungsproblemen. «Employer Branding ist für uns kein Projekt, sondern eine Reise. Bei uns lautet das Motto deshalb ‹Schluck für Schluck zum Ziel›.»

Für Markus Krienbühl ist es insbesondere wichtig zu verstehen, was jüngere Leute von ihrem Arbeitgeber erwarten. «Glückliche Mitarbeitende wirken – denken Sie an die Social-Media-Kanäle – wie ein Multiplikationsfaktor.» Dass die Rivella AG mit ihrer Unternehmensphilosophie auf gutem Weg ist, beweist ihre tiefe Fluktuationsrate: Diese liegt aktuell bei unter fünf Prozent.

Fehler sind erlaubt
Zusammen mit Meryl Nützi, Teamleiterin bei Swisscom, stellten sich Ruedi Nützi und Markus Krienbühl danach einer von Rolf Schmid, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Olten, geleiteten Podiumsdiskussion. Dabei unterstrich Meryl Nützi, dass es in einem Unternehmen wertvoll sei, gemeinsam Werte zu schaffen. «Und es braucht eine positive Fehlerkultur – man darf an seinem Arbeitsplatz auch mal einen Fehler machen.»

Nach dem eine gute Stunde dauernden offiziellen Teil trafen sich die Referenten und die rund 40 Besucher der Veranstaltung – darunter einige bekannte Politiker wie Kantonsratspräsident Roberto Conti, der Oltner Stadtpräsident Thomas Marbet sowie die beiden Gemeindepräsidenten Thomas A. Müller (Lostorf) und Martin Wyss (Dulliken) – zum gemeinsamen Frühstück. Denn das Netzwerken ist laut Rolf Schmid ein wichtiger Bestandteil dieser Events der Wirtschaftsförderung.

Quelle: Bericht Oltner Tagblatt vom 04.06.2025, Markus Angst