Prix Wartenfels 2025

Glanz auf dem Schloss in Lostorf: Der Prix Wartenfels 2025 geht an ein Parkjuwel, einen Wirtschaftsankurbler und eine Künstlerin
Am Freitagabend sind auf Schloss Wartenfels in Lostorf drei Preise für Verdienste um die Region Olten-Gösgen-Gäu vergeben worden. Zu den Geehrten gehören der Wirtschaftsförderer Rolf Schmid aus Starrkirch-Wil, die Einfache Gesellschaft Bally-Park aus Schönenwerd und die Oltner Künstlerin Vreny Brand-Peier.
Am frühen Freitagabend fand im Schloss Wartenfels ob Lostorf die feierliche Verleihung des Prix Wartenfels 2025 statt. Die gleichnamige Stiftung würdigte damit Persönlichkeiten und eine Institution, die sich mit ihrem Wirken in der Region Olten-Gösgen-Gäu besonders verdient gemacht haben. Die Zeremonie fand trotz durchzogener Witterung im Beisein zahlreicher Gäste statt.
Als Ehrengabe erhielten die Preistragenden das vom verstorbenen Niederämter Künstler Paul Gugelmann gestiftete Kunstobjekt «Blick in die Welt» – eine Miniatur des Schloss-Wappens. Zu den Ausgezeichneten zählen dieses Jahr Rolf Schmid, Leiter der Wirtschaftsförderung Region Olten, die Einfache Gesellschaft Bally-Park Schönenwerd sowie die Oltner Künstlerin Vreny Brand-Peier.
Der Wirtschaftsförderer Rolf Schmid
Rolf Schmid leitet seit 2018 die Wirtschaftsförderung der Region Olten und hat in dieser Funktion zahlreiche Initiativen angestossen, um die Wirtschafts- und Wohnregion zu stärken. So brachte er etwa den lokalen «Digitaltag» in die Region und initiierte das Oltner Wirtschaftsforum als neuen Treffpunkt für Unternehmen.
Zudem engagiert sich Schmid, der 1971 in Kirchberg geboren wurde, in regionalen Planungsgremien und fördert den Austausch zwischen Wirtschaft und Bildungsinstitutionen, um Nachwuchs und Fachkräfte in der Region zu halten.
Laudator Thomas Marbet, Stadtpräsident von Olten, lobte Schmid in Lostorf als wichtigen Motor der regionalen Entwicklung. Schmid gebe der Wirtschaftsförderung ein Gesicht – sprich «Visibilität und Präsenz» – und habe sich mit «unermüdlichem Einsatz für die Wirtschaftsregion Olten» verdient gemacht. Dem Stiftungsrat von Schloss Wartenfels zufolge hat Schmid die Wirtschaftsförderung der Region in den letzten Jahren entscheidend geprägt und vorangebracht.

Die Gesellschaft hinter dem Bally-Park
Die Einfache Gesellschaft Bally-Park – ein Zusammenschluss der Gemeinden Schönenwerd, Gretzenbach und Niedergösgen – wurde für die Erhaltung und Pflege des historischen Bally-Parks ausgezeichnet. Die Parkanlage in Schönenwerd wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Schuhfabrikanten Carl Franz Bally als Erholungsraum für die Belegschaft angelegt und gilt heute als «landschaftsarchitektonische Perle» der Region.
Im Jahr 2001 wurde der Park den drei Gemeinden geschenkt; diese gründeten zur gemeinsamen Erhaltung die Einfache Gesellschaft Bally-Park. Die Gemeinden widerstanden der Versuchung, das Areal als Bauland zu nutzen, und bewahrten das Kleinod – das heute als Kulturgut von nationaler Bedeutung unter Denkmalschutz steht.
Seither sorgt eine Betriebskommission im Auftrag der Gemeinden dafür, dass der Bally-Park fachgerecht gepflegt und behutsam weiterentwickelt wird. Diese kontinuierliche Arbeit und das langjährige Engagement der Gemeinden wurden bereits 2016 vom Schweizer Heimatschutz gewürdigt: Der Bally-Park erhielt damals den Schulthess Gartenpreis für herausragende Leistungen in der Gartenkultur. Laudatorin Adriana Marti-Gubler, Gemeindepräsidentin von Kienberg, hob hervor, wie stark der Park in der Bevölkerung verankert ist.
Neue Bäume würden fast immer durch private Patenschaften finanziert. «Wir haben schon lange keinen Baum mehr selber bezahlt», berichtete ein Mitglied der Parkkommission augenzwinkernd in der Laudatio. Marti-Gubler würdigte die Arbeit der Bally-Park-Verantwortlichen als «vorbildhaft» und zeigte sich überzeugt, dass die verantwortlichen Gemeinden im Hintergrund auch in Zukunft mit Sorgfalt für dieses grüne Juwel einstehen werden. Esther Gassler als Vertreterin der Einfachen Gesellschaft Bally-Park und der zuständigen Betriebskommission nahm den Preis entgegen.

Die Künstlerin Vreny Brand-Peier
Die aus Olten stammende Künstlerin Vreny Brand-Peier, die in Sulz im Kanton Aargau lebt, wurde für ihr überregionales Schaffen geehrt. Nach ihrer Ausbildung zur Lehrerin entschied sie sich früh für den Weg der freischaffenden Kunst und entwickelte sich zur «Meisterin der Temperamalerei». Ihre Werke, oft geprägt von warmen Erdfarben und surrealen Motiven, setzen sich mit Themen wie Zeit, Raum und menschlicher Existenz auseinander.
Bekannte Arbeiten von Brand-Peier sind unter anderem im Aarauer Kunsthaus, in den Kantonsspitälern Aarau und Olten oder im Zürcher Baudepartement zu finden. Über viele Jahre stellte sie auch regelmässig im Schloss Wartenfels in Lostorf aus. Laudator Thomas Müller, Gemeindepräsident von Lostorf, würdigte sie als Künstlerin, die «nicht vom Malen, sondern für das Malen lebt».
Im Laufe ihrer Karriere erhielt Brand-Peier bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kunstpreis der Stadt Olten (1995) und den Preis für Malerei des Kantons Solothurn (2015). Mit dem Prix Wartenfels 2025 erfährt ihr Lebenswerk nun eine weitere bedeutende Anerkennung. «Malen ist einfach, wenn man nicht weiss, wie, aber sehr schwierig, wenn man es tut», zitierte Thomas A. Müller in seiner Rede Edgar Degas.

Text: Oltner Tagblatt, 29.08.2025
Fotos: Markus von Däniken, Lostorf