Gärtnerei und Pächterhaus
Anstelle des alten Kastanienbaums steht seit 2023 ein neuer Baum. Er wird wieder eine optische Grenze zwischen dem Schmuckparterre und der Gärtnerei bilden. In der Gärtnerei werden etwa 10’000 Saisonpflanzen für die anschliessende Verwendung im Schlosspark kultiviert. Im Treibhaus überwintern rund 50 mediterrane Pflanzen, die im Sommerhalbjahr die Schlossanlage verschönern. Oberhalb des Treibhauses befindet sich ein kleiner Rosengarten, aus dem im Sommer Rosen für Schlossdekorationen geschnitten werden.
Der Garten liefert auch Gemüse, früher für die Schlossherren, heute für die Schlosswarte, die ganzjährig im 1920 errichteten Pächterhaus wohnen. Nach der Familie Steinbeisser haben die Familien Zimmermann, Kilchenmann, Haefeli, Baumann und Bernhard auf Schloss Wartenfels gewirkt. Seit 2025 wird der Betrieb mit Schloss und Garten von Daniela Goll und Christian Hunziker geleitet.
Rebberg
Der Rebbau im solothurnischen Niederamt ist seit dem 16. Jahrhundert gut dokumentiert. Vielleicht wurde hier schon früher Wein produziert. Die Qualität des Weines liess allerdings zuweilen zu wünschen übrig. So beklagte sich 1688 Badwirt Guldimann darüber, dass die Kurgäste ihren eigenen Wein mitbringen, weil sie den sauren Lostorfer Wein für gesundheitsschädigend hielten. Er bat die Obrigkeit deshalb um die Erlaubnis, ein paar Saum Schinznacher oder Elsässer Wein anschaffen zu dürfen. (Ein Saum fasst etwa 150 Liter Wein.)
Ganz anders die Situation heute: 1998 gründete Schlosswart Thomas Haefeli die Rebgemeinschaft Schloss Wartenfels und erhielt von der Stiftung Schloss Wartenfels das notwendige Land zur Pacht. Die Wiederanpflanzung der Reben unterhalb des Schlosses wurde zum Erfolg. Inzwischen ist der Rebberg von 11 auf 35 Aren angewachsen, und der «Wartenfelser» ist zum beliebten Regionalwein geworden. Er kann im Schlossbistro gekauft werden.
Fussweg
Zwischen dem Pächterhaus und dem Nutzgarten führt eine Steintreppe zu einem kurzen Fussweg nach Lostorf. Man gelangt links durch den Rebhang und ein Waldstück ins 150 m tiefer gelegene Dorf. Oder man folgt bei der Gabelung dem Naturlehrpfad ins stillgelegte Bad Lostorf.